Weltgruppe

 

Den damaligen wie den heutigen Mitgliedern ist es wichtig, als Konsument*innen fair gehandelte Waren aus den Ländern des Globalen Südens kaufen zu können und damit einen kleinen Beitrag zu leisten zu besseren Arbeitsbedingungen in diesen Ländern.

 

Der Vereinszweck ist die „Förderung der partnerschaftlichen Zusammenarbeit mit Initiativen in Ländern des Globalen Südens“. Die Aktionen des Vereins haben einerseits den Schwerpunkt des Fairen Handels: durch den Weltladen mit regelmäßigen Öffnungszeiten, aber auch durch Verkaufsaktionen bei Festen und zu besonderen Anlässen; andererseits sollen die Produzenten dieser Waren nicht nur materiell, sondern auch ideell unterstützt werden und bei uns soll ein Bewusstsein für globale, kapitalistische und ausbeuterische Strukturen und Verflechtungen geschaffen werden. Dazu dienen vor allem Vorträge, Ausstellungen, aber auch Musikveranstaltungen (zusammen mit der Kulturkommode) und das Faire Frühstück, das einmal im Jahr im Weltladen angeboten wird.

 

Mitarbeit im Weltladen?

Von den Mitgliedern der Weltgruppe Adelsheim / Osterburken e. V. arbeiten ca. 25 aktiv und ehrenamtlich im Weltladen, Am Zehntkeller 9, in Osterburken mit. Die meisten haben sich dazu entschieden, in einem 14tägigen Rhythmus eine von drei Schichten an einem bestimmten Öffnungstag des Weltladens zu übernehmen. Das bedeutet, dass sie zu den im Ladenplan festgelegten Zeiten den Laden aufschließen, Kunden beraten und bedienen, je nach Bedarf neue Waren in die Regale einsortieren, für Ordnung im Laden sorgen und am Ende ihres Dienstes die Kasse ordentlich abschließen. Meist bleibt dazwischen genug Zeit, um mit den Kunden oder Bekannten, die im Weltladen vorbeischauen, zu plaudern, eine Tasse Kaffee zu trinken, sich mit neuen Waren vertraut zu machen oder das vielseitige Informationsmaterial zu lesen. Wer sich für die Mitarbeit im Weltladen interessiert, kann bei einem der monatlichen Weltladentreffs vorbeischauen oder sich bei einem der Mitglieder melden. Nach einer Einarbeitungszeit können sich Interessierte bei den Weltladentreffen für eine Schicht eintragen lassen oder andere Ämter übernehmen.

 

„Mit dem Begriff GLOBALER SÜDEN wird eine im globalen System benachteiligte gesellschaftliche, politische und ökonomische Position beschrieben. GLOBALER NORDEN hingegen bestimmt eine mit Vorteilen bedachte Position. Die Einteilung verweist auf die unterschiedliche Erfahrung mit Kolonialismus und Ausbeutung, einmal als vor allem Profitierende und einmal als vornehmlich Ausgebeutete. Während in Begriffen wie „Entwicklungsländer“ eine hierarchisierende eurozentrische Vorstellung von „Entwicklung“ zum Ausdruck kommt, der diese Länder zu folgen hätten, wird mit dem Begriffspaar Globaler Süden bzw. Norden versucht, unterschiedliche politische, ökonomische und kulturelle Positionen im globalen Kontext zu benennen. Die Einteilung in Süd und Nord ist nur bedingt geographisch gedacht. Australien gehört beispielsweise genau wie Deutschland mehrheitlich dem Globalen Norden an, aber es gibt in beiden Ländern auch Menschen, die Teil des Globalen Südens sind, z.B. Aboriginal Australians und illegalisierte Personen. Andersherum gibt es auch in Ländern, die mehrheitliche dem Globalen Süden angehören, Menschen, die die bevorteilte Position des Globalen Nordens genießen, sei es, weil sie Wie´sind oder weil sie aufgrund ökonomischer Ressourcen zur global privilegierten Klasse gehören.“

Quelle: glokal (Berliner Verein für machtkritische, postkoloniale Bildungsarbeit), 2016, 3. Auflage: Mit kolonialen Grüßen… Berichte und Erzählungen von Auslandsaufenthalten rassismuskritisch betrachtet.